Pumpspeicherkraftwerke
Pumpspeicherkraftwerke sind weithin die beste und sauberste Technologie zum Speichern großer Mengen an elektrischer Energie. Sie werden bereits seit einem Jahrhundert genutzt. Und sie werden für die Energiewende zunehmend wichtiger. Der Ausbau der Solar- und Windenergie steigert nämlich den Speicherbedarf, um deren schwankende Stromerzeugung auszugleichen.
Grundsätzlich besteht ein Pumpspeicherkraftwerk wie das Kopswerk II aus einem höher gelegenen Wasserspeicher. Hier ist es der aufgestaute Kopssee auf 1.809 m Seehöhe. Das Ausgleichsbecken im Rifawerk dient als Talspeicher. Ist viel mehr Strom am Markt, als benötigt wird, pumpt das Kopswerk II Wasser über eine Druckleitung aus dem Talspeicher hinauf auf den Berg. So wandelt das Pumpspeicherkraftwerk elektrische Energie aus dem Netz um und speichert diese als potentielle Energie oben am Berg.
Sobald die Nachfrage nach Strom steigt, zum Beispiel in den Abendstunden oder während Schlechtwetterperioden, lässt man das oben gespeicherte Wasser über die Druckleitungen wieder hinab ins Tal zu den Turbinen strömen. Die sich drehenden Turbinen treiben Generatoren an, welche die Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandeln. Das zu Tal fließende Wasser lässt den Strom in die Netze fließen.
In der Praxis erreichen Pumpspeicherkraftwerke einen Gesamtwirkungsgrad von über 80 Prozent. Das macht sie zu hoch effizienten und vor allem umweltfreundlichen Stromspeichern für große Energiemengen.
Neben ihrer enormen Speicherfähigkeit für elektrische Energie zeichnen sich Pumpspeicherkraftwerke noch durch viele weitere Vorteile aus. Mit ihrer hohen Flexibilität können sie Bedarfsschwankungen im Stromnetz schnell und wohldosiert ausgleichen. Sie sind dabei sehr kurzfristig und ohne lange Vorlaufzeiten innerhalb von wenigen Minuten einsatzfähig. Dazu kommt die Regelbarkeit der Pumpspeicherkraftwerke. Die Menge des erzeugten Stroms ist vereinfacht gesagt über die Regelung des Wasserzuflusses auf die Turbinen steuerbar. Ein großer Vorteil für die Sicherheit der Stromnetze ist auch die sogenannte Schwarzstartfähigkeit von Pumpspeicherkraftwerken. Das bedeutet, sie können bei einem Netzausfall beim Wiederaufbau der Stromversorgung helfen.
Und nicht zuletzt nützen die Pumpspeicherkraftwerke in Vorarlberg die natürlichen Ressourcen des Landes – unsere Berge und ihren Wasserreichtum.