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Fluchtversuche

Aufgrund der Nähe zur Schweizer Grenze erscheint es naheliegend, dass einige der im Montafon eingesetzten Zwangsarbeiter einen Fluchtversuch unternommen haben. Tatsächlich liegen im schweizerischen Bundesarchiv Informationen über 48 erfolgreich in die Schweiz gelangte Personen vor. Neben den geglückten Grenzübertritten gab es allerdings auch mehrere tragisch gescheiterte Fluchtversuche von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Häufig endeten diese missglückten Übertritte mit schweren Bestrafungen, der Einlieferung in ein Konzentrationslager oder gar dem Tod der Flüchtlinge. Zeitzeugen berichten, dass Fluchtversuche im Verlauf des Krieges immer härter bestraft wurden. Um die Fremdarbeiter von weiteren Fluchtversuchen in die Schweiz abzuhalten, wendeten die NS-Behörden zur Abschreckung brutale und menschenverachtende Methoden an. Beispielsweise mussten im Lager im Silvrettadorf die Inhaftierten an der zerschmetterten Leiche eines bei einem Fluchtversuch abgestürzten französischen Mitgefangenen vorbei marschieren.