Neben den harten Wetterbedingungen war auch die Verpflegungslage für die Zwangsarbeiter in Anbetracht der zu verrichtenden Schwerstarbeit völlig unzureichend. Grundsätzlich wurde bei den Verpflegsätzen wiederum nach rassistischen Motiven unterschieden. Es gab eine deutliche Abstufung zwischen West- und Ostarbeitern. Die Versorgung wurde darüber hinaus maßgeblich durch die Witterung beeinflusst.
Ein Vorfall im Lager Silvrettadorf zu Beginn des Jahres 1943 zeigt, wie wenig ein Menschenleben auf den Baustellen mitunter wert war: Zwei Baracken, die der Firma Alfred Kunz zugeteilt waren und in denen insgesamt 58 französische Kriegsgefangene untergebracht waren, sollten mittels Blausäure entwanzt werden. Nach der „Begasung“ der Objekte gab der zuständige „Begaser“ dem Chef der Wachmannschaften die Anweisung, die Gefangenen bereits am Abend wieder in die Baracken zu bringen. Insgesamt 19 französische Kriegsgefangene erlitten Gasvergiftungen, drei davon starben. Für die Versorgung der Arbeiterschaft war ein Arzt zuständig, der allerdings nicht im unmittelbaren Baustellenbereich untergebracht war.