Schon vor dem so genannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde die überregionale Bedeutung der Kraftwerksprojekte im Montafon von deutscher Seite erkannt. Daher wurden bereits unmittelbar nach dem 12. März 1938, dem Tag des Anschlusses, Vorbereitungen zum weiteren Ausbau der Energiegewinnung im Einzugsgebiet der Ill getroffen. Die Pläne zur Errichtung des Silvrettastausees, des Obervermunt-, Latschau-, und Rodundwerks waren bereits vorbereitet. Jedoch wurde die Finanzierung durch das Deutsche Reich bis zum März 1938 blockiert.
In der Folge änderten sich die Rahmenbedingungen, sodass Aufträge an zahlreiche Vorarlberger Baufirmen vergeben wurden, die dann wiederum Arbeitskräfte für die lukrativen Bauprojekte einstellten oder zugewiesen bekamen. In den Jahren 1938-1945 wurden bis zu 200 Millionen Reichsmark in den Ausbau von Kraftwerksanlagen investiert. Besonders die Versorgung des für die Rüstungsindustrie besonders wichtigen Ruhrgebiets mit elektrischem Strom war für die Machthaber von hoher strategischer Bedeutung.